Unterstützte Kommunikation

Unterstützte Kommunikation

Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen!
Hinter „Unterstützter Kommunikation (UK)“ verbirgt sich eine Vielzahl therapeutischer Interventionen, Hilfsmittel und Strategien zur Ermöglichung und Erleichterung von Kommunikation und Austausch im Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Eine der wichtigsten Prämissen der Unterstützten Kommunikation lautet: Jeder Mensch will kommunizieren!

Im Rahmen der Unterstützten Kommunikation versuchen wir, jedem Menschen auf seine individuelle Art den Austausch mit seiner Umwelt zu ermöglichen. Gebärden, Schriftsprache, Symbolkarten, Talker – das Angebot ist groß und den wenigsten ist bekannt, dass selbst unsere alltäglichen nonverbalen Kommunikationsmittel wie Gestik oder Mimik im Großen und Ganzen auch zur Unterstützten Kommunikation gerechnet werden können.
Jüngere Kinder mit Autismus Spektrumstörung profitieren häufig vom Einsatz von Bild- oder Fotokarten zur Anbahnung von Kommunikation. Viele Kinder mit ASS müssen zunächst einmal den Sinn von Kommunikation erfassen. Hierbei hat sich der Einsatz der PECS (Picture Exchange Communication System)-Methode als besonders hilfreich erwiesen. Hierbei erleben viele Kinder mit ASS häufig zum ersten Mal, dass es sich lohnen kann, mit ihren Mitmenschen in den direkten Austausch zu treten. Die Methode setzt direkt an den Interessen und Vorlieben der Kinder an und wirkt sich dadurch sehr motivierend auf die Kinder aus.

Die Unterstützte Kommunikation geht mit der Zeit. Immer mehr erhalten
verschiedenste Tablet-PCs Einzug in den Sprachförderalltag und ergänzen das ohnehin schon große Angebot an einfachen Tasten und komplexen lektronischen Kommunikationshilfen. Die Nutzung eines Tablet-PCs zur Kommunikation wird heutzutage immer weniger stigmatisierend betrachtet, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Durch den technologischen Fortschritt wird Unterstützte Kommunikation mehr und mehr „alltagstauglich“, wird „normal“.
Eine häufige Sorge vieler Eltern, deren Kinder unterstützt kommunizieren, ist, dass das Kind über den Einsatz von Hilfsmitteln oder über das Erlernen von Gebärden etc. vielleicht daran gehindert würde, Lautsprache zu entwickeln. Viele Studien haben bewiesen: dem ist nicht so! Ganz im Gegenteil. Ein frühzeitiger Einsatz Unterstützter Kommunikation kann sich sogar förderlich auf die Lautsprachentwicklung auswirken.