Musiktherapie

Musiktherapie

Im Bereich der Autismustherapie gibt es auch die Möglichkeit mit Musiktherapie zu arbeiten.

Musiktherapie bedeutet in der Regel nicht das gemeinsame Anhören von Musik, sondern es geht eher um das gemeinsame Musizieren oder das Spielen von improvisierter Musik seitens des Therapeuten. Hierbei werden beispielsweise Laute der Kinder aufgenommen und in die Musik eingebaut.

So wird das Kind in seinem ganzen Erscheinungsbild von den Therapeuten akzeptiert und sogar wiederholt und verstanden. Bewegungen des Kindes werden in Situationsliedern wiedergegeben, sodass sich das Kind seiner eigenen Körperbewegungen und Aktionen bewusstwerden kann. Vor allem durch Benennen der eigenen Tätigkeiten werden Menschen, ob nun autistisch oder nicht, eben diese Tätigkeiten bewusst. Vor allem bei Kindern mit der autistischen Diagnose ist es wichtig, das Körperempfinden zu unterstützen.

Durch das Einsetzen von Musiktherapie in Dialogspielen wird das Kind außerdem in seiner Kontaktaufnahme unterstützt. Ein Dialogspiel entsteht dann, wenn eine Reaktion auf eine Aktion erfolgt. Dies kann durch körperliche Aktionen, aber auch durch ein musikalisches Frage- und Antwortspiel entstehen. Vor allem die Reaktion des Kindes steht im Vordergrund.

Oft reicht ein kleines Lächeln oder kurzer Blick zu den Therapeuten um die gelungene Kontaktaufnahme zu sehen.

Um gemeinsam Musik zu machen werden für die Kinder vor allem Instrumente ausgesucht, die ohne Vorkenntnisse zu spielen sind. Hierfür eignen sich Orff- Instrumente, wie Klanghölzer, Xylophone oder ähnliches.  Hier werden dann verschiedene Spielmöglichkeiten entdeckt.

Auch die Dynamik spielt eine Rolle bei der Instrumentenwahl. Für einige Kinder sind diverse Instrumente zu laut oder zu leise. Es gilt das Kind experimentieren zu lassen und es in dieser Phase zu begleiten. Wichtig ist, dass musiktherapeutische Arbeitsmethoden oft keine verbale Sprache benötigen. Das Kind lernt somit auch die Körpersprache, Gestik und Mimik anderer zu deuten und zu interpretieren, wird sich aber auch seiner eigenen nonverbalen Kommunikationsfähigkeiten bewusst.

Musikalisch gilt: Es gibt kein Falsch und kein Richtig (kein Leistungsdruck).

Es kann zu Momenten kommen, in denen das Kind, gemeinsam mit den Therapeuten synchrone Momente erlebt. Hier wird zeitlich und affektiv übereinstimmend gespielt und beide (Kind und Therapeut) empfinden Freude am gemeinsamen Musizieren/ der gemeinsamen Situation. Diese gemeinsame Freude ist eine emotionale Fähigkeit und eine Erinnerung die das Kind auch zu Hause vermehrt abrufen kann.