Sensorische Integrationstherapie (SI)

Sensorische Integrationstherapie (SI)

Sensorische Integration bedeutet, dass Sinnesreize aus der Umwelt oder dem eigenen Körper im Gehirn geordnet und bewertet werden, so dass der Mensch angemessen mit einer (motorischen) Reaktion antworten kann. Die Sinnesreize werden organisiert und verarbeitet,  verknüpft und interpretiert. So werden die Sinnesinformationen für den Menschen bedeutsam und nutzbar. Diese Nutzung kann in der Wahrnehmung oder Erfassung des Körpers oder der Umwelt bestehen, aber auch in einem angepassten Verhalten oder einem Lernprozess. Die sensorische Integration bewirkt, dass alle Abschnitte des Zentralenervensystems, die erforderlich sind, damit ein Mensch sich sinnvoll und emotional zufrieden mit seiner Umgebung auseinandersetzen kann, aufeinander abgestimmt werden.

Die Entwicklung des Kindes ist durch das Erfahren und Begreifen verschiedener Wahrnehmungsreize bestimmt. Durch neue Erfahrungen entsteht Lernen, es entstehen neue Verknüpfungen im Nervengeflecht des Gehirns, der Erfahrungsspeicher wächst. Dies betrifft sowohl das motorische Lernen, als auch die sprachliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklung. Der Aufbau von Erfahrungen und Lernen baut sich in Entwicklungsstufen auf.

Auch die Konzentration und Aufmerksamkeit hängt mit einer angemessenen sensorischen Integration im Gehirn unmittelbar zusammen. Hat ein Kind beispielsweise aufgrund weniger Sinnesreize motorische Defizite entwickelt, so lässt sich häufig ein schwacher Muskeltonus beobachten. Eine adäquate Körperspannung ist aber wiederum wichtig, um aufmerksam am Tisch sitzen zu bleiben.

In der Sensorischen Integrationstherapie geht es um das Aufdecken von Alltagsschwierigkeiten, die das Resultat einer mangelnden Wahrnehmungsverarbeitung sind. Eine sensorische Integrationsstörung liegt NUR dann vor wenn signifikante Schwierigkeiten in der täglichen Routine und den täglichen Aktivitäten gegeben sind und wenn diese chronisch sind und das tägliche Leben stören und beeinträchtigen!

Kleinschrittig wird geschaut, auf welcher Stufe der Entwicklung die Mängel bestehen, um dort ansetzen zu können.

Eine Befragung der Eltern autistischer Kinder ergab, dass sich Erfolge einer SI-Therapie v.a. in folgenden Bereichen verzeichnen lassen:

  • Weniger Anzeichen von Panik & Angst
  • größere Bereitschaft mit anderen Menschen zu interagieren
  • verbesserter Blickkontakt nach kurzer Zeit
  • ruhiger (Arousal angemessener)
  • bessere Kommunikationsfähigkeit (Gestik; UK)
  • reduzierte Frustrationen
  • erhöhte Lernfähigkeit kognitiver
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